Der Psychreport 2022 der gesetzlichen Krankenkasse DAK-Gesundheit beruht auf einer Analyse der Krankschreibungen bzw. Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen aller DAK-versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von 2011 bis 2021. Die wesentlichen Ergebnisse sind:
- Der Arbeitsausfall wegen psychischer Erkrankungen erreichte 2021 einen neuen Höchststand. Das Niveau lag mit 276 Fehltagen je 100 Versicherte um 41 Prozent über dem von vor zehn Jahren.
- Ein psychischer Krankschreibungsfall lag 2021 bei einer durchschnittlichen Rekorddauer von 39,2 Tagen.
- Während der Pandemie hatten unter allen Beschäftigten Frauen ab 55 Jahren die mit Abstand höchsten Steigerungsraten bei der Arbeitsunfähigkeit aufgrund von psychischen Erkrankungen.
- Der wichtigste Krankschreibungsgrund waren Depressionen. Deutlich zugenommen haben während der Pandemie die Fehlzeiten aufgrund von Anpassungsstörungen. Angststörungen nahmen unter Corona ebenfalls überdurchschnittlich stark zu.
- Im Branchenvergleich hatte das Gesundheitswesen mit 397 Psych-Fehltagen je 100 Versicherte die meisten Ausfälle.
Kooperation des RKW Hessen zum Thema Psychische Gesundheit
Das RKW Hessen hat schon im Januar 2020 eine vierjährige Kooperation mit dem LWV (Landeswohlfahrtsverband) Hessen Integrationsamt gestartet – schon bevor die Pandemie und der Ukrainekonflikt unsere ständigen Begleiter waren. Das Schwerpunktthema dieser erfolgreichen Zusammenarbeit ist „Psychische Gesundheit in Unternehmen“. Psychische Erkrankungen nehmen zu und sind bei fast jeder zweiten Frühverrentung maßgeblich. Prävention und Gesundheitsförderung werden auch angesichts von Fachkräfteengpässen für die Unternehmen immer wichtiger.
Angebot „Seelische Gesundheit in der Arbeitswelt“ des LWV
„Wenn Sie im Unternehmen Frage oder Herausforderungen haben im Hinblick auf die seelische Gesundheit Ihrer Beschäftigten, können Sie Unterstützung bekommen“, sagt Wiebke Mense, Projektleiterin beim RKW Hessen und Ansprechpartnerin für den Themenbereich Gesundheit. Das Angebot „Seelische Gesundheit in der Arbeitswelt“ des LWV Hessen Integrationsamts bzw. der von ihm beauftragten Integrationsfachdienste (IFD) unterstützt mittelständische Arbeitgeber in Hessen, wenn sie die psychische Gesundheit ihrer Beschäftigten stärken möchten. Die Integrationsfachdienste bieten kostenfrei Vorträge für Führungskräfte und Personalverantwortliche an. Darüber hinaus beraten sie in konkreten Einzelfällen und arbeiten gemeinsam mit den Betroffenen an Lösungsstrategien. Informationen dazu finden interessierte Arbeitgeber auf der Website des RKW Hessen.
Arbeitsgemeinschaft Gesundheit für Personalverantwortliche
Die Psychische Gesundheit ist auch Schwerpunkt in der AG Gesundheit, die das RKW Hessen seit mehreren Jahren als Jahresreihe zur beruflichen Fortbildung und zum kollegialen Austausch anbietet. Teilnehmende sind Personalverantwortliche, die die Gesundheit und Arbeitsfähigkeit ihrer Beschäftigten schützen möchten. Wiebke Mense wird in der Jahresreihe 2022, die auf Wunsch der Teilnehmenden größtenteils online stattfindet, von Wolfram Krug, Präventionsmanager Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) aus Wiesbaden, unterstützt. „Die Nachfrage nach unterstützenden Maßnahmen zur Stärkung der psychischen Gesundheit ist hoch“, so die Leiterin der Arbeitsgemeinschaft. „Die Unternehmensvertreter/innen aus der AG spiegeln uns die gestiegenen psychischen Belastungen in den Belegschaften und die notwendige Unterstützung und Fürsorge von Arbeitgeberseite wider.“
Informieren Sie sich als Arbeitgeber über Hilfestellungen des LWV Integrationsamts oder schnuppern Sie als Personalverantwortliche/r in die AG Gesundheit hinein!
Download Pressemeldung und Studie Psychreport 2022 DAK-Gesundheit
Informationen zur Psychischen Gesundheit auf der Website des RKW Hessen
Informationen zur Arbeitsgemeinschaft Gesundheit des RKW Hessen
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Ansprechpartnerin für Fragen: Wiebke Mense, Tel. 05 61 / 93 09 99-5, Mail w.mense@rkw-hessen.de
